Wie ich den ersten 1. Platz beim MedAT-Z 2020 in Wien erreichte

Wie ich den ersten 1. Platz beim MedAT-Z 2020 in Wien erreichte
Lesedauer: ca. 8 Minuten
  1. Meine Vorbereitung
  2. Wie ich den MedAT wirklich geschafft habe
  3. Tipps für deine Vorbereitung

Hallo liebe Medis,

In diesem kleinen Kapitel möchte ich euch einen Einblick in meine Vorbereitung geben. Lasst euch inspirieren, tut euch aber auch den Gefallen und findet euren eigenen Weg zur Vorbereitung.  

Meinen ersten MedAT habe ich bereits im Jahr 2019 geschrieben. Zu diesem Zeitpunkt fehlte es mir jedoch noch ein wenig an Mut und Motivation. Der Test fiel mir sehr schwer, weshalb mir dann auch eine Absage erteilt wurde. Ich wusste aber trotzdem, dass ich genau das, nämlich Zahnmedizin, studieren will. Deshalb war mein Ziel danach klar: der MedAT 2020.

Meine Vorbereitung auf den MedAT 2020 begann bereits im November. Ich hatte mir ein Buch für den BMS-Teil besorgt und zusätzlich ein gebrauchtes iPad. Mit dem Buch und dem iPad ging es dann auf Weltreise. Auf dieser Reise habe ich mir einen 70 Tage Lernplan erstellt, in dem ich den kompletten BMS-Stoff einmal zusammengefasst habe: pro Tag 5 bis 12 Seiten, abhängig vom Kapitelinhalt. Auf der Reise war es nicht immer einfach Zeit für das Tagespensum zu finden. Aus den 70 Tagen wurde ein bisschen mehr, doch irgendwann war der Stoff durch.

Anfang April war ich gezwungen, zurück nach München zu kommen - wegen Corona. Basically habe ich den Lernstoff dreimal mit verschiedenen Skripten zusammengefasst. Einmal im Ausland und zweimal zu Hause. Die dritte Zusammenfassung kam dazu, weil der MedAT aufgrund der Pandemie um 40 Tage verschoben wurde. Somit hatte ich etwas mehr Zeit als ursprünglich geplant hatte.

In München habe ich mir dann vorgenommen einen 100 Tage Lernplan in 50 Tagen zu schaffen und parallel dazu die ÖH-Skripte durchzuarbeiten. Das war ziemlich sportlich und eigentlich kaum zu schaffen.

Zu dieser Zeit  habe ich auch mit den kognitiven Übungen angefangen. Es war sehr mühsam, den Plan durchzuziehen, aber ab einem bestimmten Punkt sah ich es nicht mehr als Lernen, sondern der Lernplan an sich wurde zu einer richtigen Challenge. Das war ziemlich fordernd, aber es hat auch den Ehrgeiz in mir zum Leben erweckt. Es hat Spaß gemacht, die ganzen Zusammenhänge der komplexen Systeme zu erkennen und im kognitiven-Teil Fortschritte zu sehen. Anfang Juni war dann der straffe Lernplan durch und ich war froh, es durchgezogen zu haben.

 "Mir war es sehr wichtig, neben dem Lernen noch Spaß zu haben und das Leben zu genießen."

Das heißt, ich wollte meine Freunde und meinen Nebenjob nicht vernachlässigen. Zeitlich wäre es sich sehr gut ausgegangen mit dem ursprünglich geplanten MedAT-Termin. Doch dann musste ich mir überlegen, wie ich die zusätzliche Zeit noch nutzen wollte. Ich begann wieder damit, den ganzen Stoff neu durchzuarbeiten, diesmal mit einem anderen Skript.

Dazu muss ich auch sagen, dass ich von einer Wirtschaftsschule kam. Die ganzen Themen in Biologie, Chemie und Physik waren neu für mich und 2019 ging es mit: „Was ist ein Chromosom, eine Zelle, eine Säure oder ein Isotop?“ los.

Für die Leute mit Vorwissen: Seht es als Motivation, dass ihr heute schon mehr wisst. Und für die unter euch ohne naturwissenschaftliches Vorwissen: Seht es noch mehr als Motivation. Man schafft es auch, wenn man sich alles selbst neu erarbeiten muss. 

Einen Monat vor dem MedAT konzentrierte ich mich nur noch auf Testsimulationen. 

Alle drei, vier Tage habe ich eine Simulation gemacht und sie anschließend korrigiert. Meistens habe ich mir aus meinen Materialien eine Simulation zusammengestellt.

Eine gute Abwechslung waren auch die 4 MEDINAUT-Testsimulationen, auch wenn sie ein bisschen über dem Niveau waren. Letztendlich fiel mir dann der reale Test einfacher.

  

Der Test rückte immer näher und mein Wille, den MedAT endlich zu schreiben, wurde immer größer. Natürlich war auch der Respekt groß. Drei Tage vor dem Test habe ich die letzte Testsimulation korrigiert. Zwei Tage vor dem Test war ich schon in Wien und habe bei einem Kumpel übernachtet. Mir war es wichtig an den Tagen etwas zu machen, was mir Spaß macht und den Kopf frei zu kriegen. Am Tag vor dem Test radelte ich zur selben Uhrzeit, wie dann am Testtag zur Messe. Ich wollte den Ort positiv im Kopf verankern und bin genau durchgegangen, wie der Tag ablaufen wird und wie ich das Ding rocke. Je genauer und öfter du dir das vorstellst, desto besser.

 

Mir hat es sehr geholfen, vor der Messehalle ein Erfolgserlebnis zu haben. Du kannst das zum Beispiel mit was ganz Banalem machen, wie einem Handstand, einem Bottle-Flip oder dem Fangen einer Kirsche mit dem Mund.   

 

"Der Testtag startet am bestem mit deinem Lieblingsfrühstück."

 

Den Weg mit dem Radl zur Messe kannte ich ja schon. Und es war perfekt, den Kreislauf vor dem Test in Schwung zu bringen. Gut vorbereitet und gedanklich schon durchlebt, ging ich dann mit einem guten Gefühl in den Test.

  

"Der Test verlief einfacher als erwartet."

 

Jedes Mal, wenn ich merkte, dass ich etwas nicht weiß, habe ich die Aufgabe übersprungen, um im Rhythmus zu bleiben und keine Zeit zu verschwenden. Das half mir auch meine Coolness zu bewahren. Die schwierigen Aufgaben habe ich als Letztes gemacht.
Behalte unbedingt deinen Rhythmus bei! Lass dich nicht zu lange von schweren Aufgaben aufhalten oder aus der Ruhe bringen.
Wichtig ist auch, genügend Wasser zu trinken. Wenn du zu wenig trinkst, kriegst du sehr schnell Kopfschmerzen, vor allem unter diesen Umständen.

               


Draht Biegen Lernen? 

 


2. Wie ich den MedAT wirklich geschafft habe

Ein erfolgreicher Test braucht drei Dinge: deine Vorbereitung, dein Mindset und deine Coolness im Test.

 

Den MedAT schaffst du nur mit dem richtigen Mindset.

 

Du bist nur so gut, wie du dich fühlst. Du kannst noch so viel lernen und üben. Wenn du dir einredest, du schaffst es nicht, dann schaffst du es vermutlich auch nicht. Am besten schaltest du alle Zweifel - genau für diesen einen Tag - aus.

 

Sehe deine Mitstreiter nicht als Konkurrenten, sie können dir nicht im Weg stehen. Die einzige Person, die dir auf deinem Weg zum Medizinstudium im Weg stehen kann, bist du selbst, denn letztendlich liegt es in deiner Hand.

 

So viele andere haben es vor dir schon geschafft, warum solltest du es nicht schaffen? Du musst mit dem größten Selbstbewusstsein, das du je hattest, in diesen Test gehen. Du musst dir sagen, dass du es schaffst.

 

Am Morgen des Test-Tages war ich unfassbar motiviert und mehr als bereit. Ich wusste, dass ich den ersten Platz machen werde… natürlich nicht, aber genau das war meine Einstellung. Und das hat sich dann letztendlich ausgezahlt.

 

Coolness im Test kriegst du vor allem durch das Üben mit Testsimulationen, dann kann dich nichts überraschen und du bist auf die knappe Zeit trainiert.

       
Formen Spiegeln Lernen? 

 



3. Tipps für deine Vorbereitung

Die größte Hürde ist immer der Anfang. Versuche den Anfang schnell über die Bühne zu bringen. Meistens ist genau das der Wachrüttler und du wirst dich ärgern, nicht früher angefangen zu haben. Außerdem wird dir dann auch gleich bewusst, wie viel oder wenig du vor dir hast. Beginne relativ früh in deiner Vorbereitung mit einer Simulation. Sie zeigt dir, wo du stehst. Auf dieser Basis fällt es dann einfacher alles Weitere zu planen.

 

Das beste Mittel für deine Vorbereitung sind Lernpläne. Mach dir klar, was du alles lernen musst und wann du welchen Teil fertig haben solltest. Das teilt den ganzen Stoff in kleine Happen. Es fällt dir zum Beispiel auch einfacher, eine Pizza in Stücken zu essen, als alles auf einmal eingerollt. Es gibt dir auch genau an, was du zu tun hast und wie weit du mit deiner Vorbereitung wann sein solltest. Zudem kann es eine zusätzliche Motivation sein, dein Pensum bis zu deiner Deadline zu schaffen. Lernpläne sind das A und O. Es wird dir später im Studium auch eine immense Hilfe sein, wenn du dir vor jeder Prüfung selbst Lernpläne erstellst.

 

Wenn du die Möglichkeit hast, lerne in Gruppen oder mit einer Person mit demselben Ziel. Vier Augen sehen immer mehr als zwei. Jeder hat hier oder da seine Stärken und Schwächen in Biologie, Chemie, Mathe und Physik. Zwei Personen bedeutet doppelt so viele Stärken. Ihr könnt euch gegenseitig ergänzen und motivieren. Das ist goldwert!

 

Das umfangreiche Übungsbuch zu den manuellen Fertigkeiten.
Leitfaden zu Draht Biegen und Formen Spiegeln + Insiderwissen zur Punkteverteilung, die du noch nicht wusstest. 

Mehr Erfahren


Erklären ist die höchste Stufe des Verstehens. Erkläre jemandem - Eltern, Mitbewohner*innen, Geschwistern oder dem Kühlschrank - was du Neues gelernt hast. Dabei ist es nicht einmal wichtig, dass du schon alles verstanden hast. Wenn du die Dinge einfach nur versuchst zu erklären oder sie aussprichst, verstehst du das Thema von allein viel besser.

 

Auch von Pausen und davon, die Zeit effizient zu nutzen, bin ich ein großer Fan. Dabei empfehle ich eine Eieruhr, Stoppuhr oder ähnliches auf deinem Schreibtisch. Lege eine bestimmte Zeit für das Lernen fest, z.B. 60 Minuten. Wenn diese Zeit vorbei ist, machst du eine Pause, egal wo du gerade in deinem Lernplan stehst. Pausen sind genauso wichtig, wie die Lernzeit selber.

 

Versuche nicht mit allen Quellen, die es für den MedAT gibt, zu lernen, denn das schafft wirklich keiner. Konzentriere dich auf die von dir ausgesuchten Quellen und lerne mit ihnen. Qualität vor Quantität.

 

Verzahn dich nicht zu sehr in dem Ganzen. Letztendlich wird dir der Test bei dieser Vorbereitung einfacher fallen, als du denkst. Also lasse den Spaß und das Leben zu. Belohne dich für gute Lernsessions. Der Ausgleich wird dir extra Antrieb geben.

 

Ich hoffe, dass ich euch damit motivieren konnte. Denkt dran, vor euch haben es schon viele geschafft und ihr könnt die Nächsten sein. Ich drücke euch die Daumen.

P.S. Mit MEDINAUT habe ich gemeinsam ein Paket für den MedAT-Z erstellt. Schaut euch das mal an :-) Ich bin überzeugt, es kann euch bei der Vorbereitung sehr helfen!



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